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Futter-Deklarationen lesen und verstehen

Wenn ihr jemanden am Regal vom Tierfutter stehen seht, die Brille hoch in die Haare gesteckt und mit einer Versunkenheit die Etiketten liest, als hätte sie den neusten Jojo Moyes Roman in der Hand, dann bin das wahrscheinlich ich. Es landet kein Leckerli und keine Futterpackung in meinem Einkaufswagen, ohne dass ich vorher die Inhalte durchgelesen habe. Genauso bin ich übrigens auch mit meinen Lebensmitteln, weshalb ich am liebsten alleine einkaufen gehe, denn diese Marotte treibt jeden in den Wahnsinn. Aber welche Informationen kann ich aus der Deklaration lesen und was bedeuten sie?

In diesem Artikel erfährst du mehr zu folgenden Themen:

  • Pflichtangaben bei Futterdeklarationen und was sie bedeuten
  • Alleinfuttermittel, Ergänzungsfuttermittel und Beifutter
  • Analytische Bestandteile
  • Offene und geschlossene Deklaration
  • Bezeichnung von Futtermittelgruppen
  • Mögliche Zusatzstoffe

Lesedauer: 9 Min

 

Pflichtangaben bei Futterdeklarationen und was sie bedeuten

Natürlich kann hier nicht jeder einfach machen, was er will. Es gibt gesetzliche Bestimmungen, die ein gewisses Mindestmaß an Informationen vorschreiben und diese sollten ebenfalls wahrheitsgemäß sein. Daher kannst du nach Lektüre dieses Artikels beurteilen, ob die Angaben korrekt und vollständig sind. Das schafft ebenfalls vertrauen in den Inhalt und dass die Hersteller „wissen, was sie tun“.

Die Kennzeichnung auf den Produkten muss eindeutig sein und es dürfen nur zugelassene und von der Europäischen Union zugelassene Futterzusatzstoffe zum Einsatz kommen. Die rechtlichen Vorschriften geben ebenfalls vor, dass das Futter nicht gesundheitsschädigend sein darf, es von handelsüblicher Reinheit und Unverdorbenheit ist und unerwünschte Stoffe und kritische Nährstoffe bestimmte Höchstgehalte nicht überschreiten.

In der Futtermittelverkehrsordnung EG Nr. 767/2009 ist geregelt, welche Angaben Pflichtbestandteile sind:

  • Futtermittelart (Alleinfutter, Ergänzungsfutter, Diätfutter)
  • Für welche Tierart (Hund, Katze, ggf. zusätzlich Angaben wie Welpe, wenig aktive Tiere etc.)
  • Name und Kontaktdaten des verantwortlichen Herstellers
  • Inhaltsstoffe, analytische Bestandteile (Rohprotein, Rohfaser, Rohfett etc.)
  • Feuchtegehalt: Gibt an wie viel (Roh-)Wasser man im Futter kauft (nicht bei Trockenfutter, da unter 14%)
  • Zusammensetzung (offene oder geschlossene Deklaration)
  • Kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe
  • Kennnummer der Partie
  • Nettomasse
  • Mindesthaltbarkeitsdatum
  • Hinweise zur sachgerechten Verwendung und Fütterungshinweise

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Good to know

Für ein Futtermittel dürfen nur Angaben zu Wirkungen oder Eigenschaften gemacht werden, die dieses besitzt. Es ist nicht zulässig, einem Futtermittel besondere Wirkungen oder Eigenschaften zuzuschreiben, die alle vergleichbaren Futtermittel ebenso besitzen (= Werbung mit Selbstverständlichkeiten)

Weitere Informationen im Leitfaden zur Kennzeichnung von Einzelfuttermitteln und Mischfuttermitteln: Leeres Dokument BMELV

Begriffe: Einzelfuttermittel = einzelne Rohstoffe, Mischfuttermittel = Alle Futter mit verschiedenen Zutaten à Mehrere Einzelfuttermittel ergeben ein Mischfuttermittel.
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Anhand dieser Auflistung der Pflichtangaben gehen wir nun Punkt für Punkt durch, was sie genau bedeuten.

 

 

Alleinfutter vs. Ergänzungsfutter vs. Beifutter vs. Diätfutter

 

Alleinfutter

Ergänzungsfutter

Beifutter

Diätfutter

Erfüllt bei ausschließlicher Fütterung alle Nahrungsbedürfnisse des Tieres.

Ergänzende Rationen, damit die Tiere alle notwendigen Nährstoffe erhalten. Dies ist bei Alleinfutter nicht nötig und somit kommt Ergänzungsfutter nur bei selbstzusammengestellten Futter zur Anwendung.

Kann zusätzlich zu den Hauptmahlzeiten gegeben werden. Für eine gute Figur sollte man die Menge aber in der gesamten Futterration beachten.

Es besonders geregelt, welche Futtermittel diätisch deklariert werden. Dabei hat Diät nicht zwangsläufig etwas mit Gewichtsreduktion zu tun!

Erhältlich in jeglicher Form: Trockenfutter, Nassfutter, Halbfeuchte Futter

Beispiele:
Kohlenhydrate, Eiweißzufuhr, Mineralfutter bzw. vitaminierte Mineralfutter, Reinfleischdosen

Leckerli und Kauartikel, Zahnreinigung etc.

Ein diätisches Futter sollte immer in Abstimmung mit einem Tierarzt gegeben werden!
Bsp: Nierendiät, Pankreas-Diät, Harnstein-Diät, Ausschlussdiäten

 

 

Tierart und Kategorie

Logischerweise möchtest du im Laden schnell erkennen, ob es sich um ein Hunde- oder Katzenfutter handelt. Aber zudem gibt es weitere Kategorien, die wichtig sein können: Welpenfutter, Seniorfutter, Futter für kastrierte Tiere oder Hauskatzen. Der entscheidende Unterschied bei diesen Kategorien ist der Energiegehalt des Futters. Welpen und Kitten zum Beispiel benötigen sehr viel Energie für ihre Entwicklung. Diese einfach durch mehr Futter zu liefern, würde enorme Futtermengen für die kleinen Körper bedeuten und eine zu hohe Belastung für den Stoffwechsel. Weitere Informationen zu Aufzuchtfutter findest du in unserem Blogbeitrag >> Aufzuchtfutter: Unsere Experten beantworten eure Fragen! – zoo.de


Analytische Bestandteile

Keine Sorge, ich versetze dich nicht in den Chemie-Unterricht und versuche es kurz und verständlich zu halten. Aber um ein paar Zahlen komme ich leider nicht ganz drum herum.

Die analytischen Bestandteile, wie Rohprotein und Rohfett, werden in % angegeben und basieren auf der Weender Futtermittelanalyse. Wer sich diese genauer anschauen möchte findet hier ein Paper dazu >> 

Diese Analyse gibt zwar an, wie viel von was drin ist, aber sie gibt keine Auskunft über die Qualität und Verträglichkeit der Rohstoffe! Dies ist leider ein Aspekt, der auf dem Etikett nicht ablesbar ist. Diese Informationen kannst du nur auf der Website des Herstellers und durch gute Beobachtung deines Tieres herausfinden.

Rohprotein:

Der Rohproteinanteil gibt an, wie hoch der Stickstoff- bzw. Eiweißgehalt des Futters ist. (Proteine = Eiweiß bestehen zu 16% aus Stickstoff). Wie gerade schon erwähnt, gibt er aber nicht an, wie hoch z.B. der Gehalt an essenziellen Aminosäuren ist. Als Rohprotein zählen alle stickstoffhaltigen Substanzen (Freie Aminosäuren, Peptide, Alkaloide, Amine etc.) und nicht nur Eiweiß (also Reinprotein). Wie hoch der Gehalt an Rohprotein sein sollte, führt oft zu heftigen Meinungsverschiedenheiten. Wichtig ist in erster Linie, dass genug hochwertiges Protein enthalten ist, aber auch nicht unnötig viel. Die Werbung geht in den Tenor, dass so viel Fleisch wie nur möglich die beste Lösung ist. Dem ist nicht so. Viel wichtiger ist, dass es hochwertige Rohstoffe sind, und dass, wie schon gesagt, kann man leider nicht ablesen.

 

Rohfett:

Fett wird von Hunden und Katzen sehr gut verdaut und ist wichtig für die fettlöslichen Vitamine. Zudem ist Fett ein sehr wichtiger Energielieferant. Viel Rohfett macht einen Hund oder eine Katze nicht zwangläufig dick. Auch enthaltende Kohlenhydrate im Futter können schuld an dem Fettansatz des Tieres sein. Reduziert man hingegen das Fett zu sehr, entzieht man dem Tier eine gutverdauliche Energiequelle. 5% sollte der Mindestwert in der Trockensubstanz sein.

 

Rohfaser:

Rohfasern sind pflanzlicher Herkunft und ein Sammelbegriff für alle Kohlenhydrate, die im Dünndarm nicht verdaut werden. Man kann also synonym auch „unlösliche Kohlenhydrate“ sagen. Auch wenn sie nicht verdaut werden können, so sind sie ein sehr wichtiger Bestandteil der Nahrung, da sie für die Regulation der Darmtätigkeit sowie die Stabilisierung der Kotkonsistenz unentbehrlich sind. Zudem fördern die fermentierbaren Faserstoffe erwünschte Bakterien im Darm, wie z.B. den Laktobazillus. Über 4% in der Trockensubstanz sollte der Wert aber nicht liegen, da sie die Verdaulichkeit senken und die Kotmenge erhöhen können.



Rohasche und der Zusammenhang mit der Feuchtigkeit

Gerade bei älteren Hunden und generell Katzen sollte man einen Blick auf diesen Wert werfen. Denn ein Rohaschegehalt von über 5% kann die Nieren unnötig belasten. Warum man bei diesem Wert aber die Feuchtigkeit beachten sollten, erkläre ich gleich.
Zunächst einmal, was ist Rohasche denn überhaupt? Ist da wirklich Asche im Futter?
Nein. Die Rohasche entsteht bei der Analyse, und zwar durch vermuffeln (das Wort ist so gut, dass durfte ich euch nicht vorenthalten.  Vermuffeln = Ausglühen bei ca. 550°C über ca. 6 Stunden). Was zurück bleibt ist die Rohasche. Sie stellt den anorganischen Teil des Futters dar, also Mengen- und Spurenelemente sowie Silikate. Der Rohaschegehalt enthält aber nicht nur lebenswichtige Mineralstoffe, sondern auch wertlose Substanzen wie z.B. Sand.

Was hat das nun also mit der Feuchtigkeit zu tun?

Dafür ein kleines Rechenbeispiel:
Trockenfutter: Rohasche 8% und 90% Trockensubstanz à 8:90 x100 = 8,9% Rohasche in der Trockensubstanz
Nassfutter: Rohasche 2,5% und 20% Trockensubstanz  (weil 80% Wasser oder Brühe enthalten ist) = 2,5:20 x 100 = 12,5% Rohasche in der Trockensubstanz!

Daher müssen beim Vergleich von Nass- und Trockenfutter die Werte immer in Relation zur Trockensubstanz gesetzt werden.


Wichtig: Stickstofffreie Stoffe müssen nicht angegeben werden und entsprechen dem Anteil der Kohlenhydrate im Futter! Da Kohlenhydrate sich auf das Gewicht des Tieres auswirken können, sollte man diesen Wert händisch ermitteln. Dafür rechnet ihr alle angegeben Werte inklusive der Feuchte zusammen und subtrahiert diese von 100.
Beispiel: Rohprotein 27% + Rohfaser 3% + Rohfett 12% + Rohasche 7% + Feuchte 10% = 59%
100 – 59 = 41 % Kohlenhydrate

 

 

Offene und geschlossene Deklaration

Bei Tierfutteretiketten gibt es zwei gängige Formen der Deklaration: offene und geschlossene Deklaration.

Bei der offenen Deklaration werden die Zutaten einzeln und spezifisch aufgeführt. Jede Zutat wird einzeln benannt, beispielsweise "Hühnerfleisch", "Reis", "Möhren" usw. Dies bietet eine detaillierte Übersicht über die genaue Zusammensetzung des Futters und ermöglicht dir, die Ernährung deines Tieres genauer zu kontrollieren und spezifische Inhaltsstoffe zu berücksichtigen, falls zum Beispiel Unverträglichkeiten vorliegen.

Bei der geschlossenen Deklaration werden die Zutaten hingegen in Futtermittelgruppen zusammengefasst. Anstatt jede einzelne Zutat aufzulisten, werden Kategorien wie "tierische Nebenerzeugnisse", "Getreide" oder "pflanzliche Öle" verwendet, um eine allgemeinere Übersicht zu geben. Diese Methode kann dazu beitragen, Platz auf dem Etikett zu sparen und die Lesbarkeit zu verbessern.

Jeder Hersteller hat die Wahl, ob er eine offene oder geschlossene Deklaration verwendet. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der landesspezifischen Vorschriften und den Präferenzen des Herstellers. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Hersteller sich für eine der beiden Varianten entscheiden muss und keine Vermischung beider Formen erlaubt ist.

Die Wahl zwischen offener und geschlossener Deklaration hat Vor- und Nachteile. Die offene Deklaration bietet eine detailliertere Aufschlüsselung der einzelnen Zutaten, was Tierbesitzern eine präzisere Kontrolle über die Ernährung ihres Haustiers ermöglicht. Die geschlossene Deklaration hingegen erleichtert die Lesbarkeit und kann Platz auf dem Etikett sparen. Sie gibt dem Hersteller jedoch auch deutlich mehr Freiheit, die Rezepturen je nach Bedarf und Rohwarenverfügbarkeit anzupassen. Deshalb findet man geschlossene Deklarationen meist bei günstigeren Futtern, die schnell auf Rohstoffpreise reagieren wollen.

 

Bezeichnung von Futtermittelgruppen

Die Reihenfolge der Angabe der Zutaten besagt, welcher Rohstoff am meisten enthalten ist. Die erste Zutat ist immer am meisten enthalten und dann folgen die weiteren Komponenten in absteigender Menge.

Sollte eine geschlossene Deklaration auf dem Etikett angegeben sein, können die Begriffe sehr unverständlich sein. Denn hinter dem Begriff „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ können sich hochwertiges Muskelfleisch und Organe befinden, aber auch minderwertiges, bindegewebiger Schwartenanteil. Was sich genau hinter den einzelnen Begriffen verbirgt, könnt ihr dieser Tabelle entnehmen:

Gruppe

Beschreibung

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse

Alle Fleischanteile geschlachteter, warmblütiger Landtiere sowie alle Erzeugnisse, Teile und Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung dieser Tierkörper 

Milch und Molkereierzeugnisse

Alle Milcherzeugnisse sowie die Nebenerzeugnisse aus der Verarbeitung

Eier und Eiererzeugnisse

Alle Eierprodukte und deren Nebenerzeugnisse

Öle und Fette

Alle tierischen und pflanzlichen Öle und Fette

Hefen

Alle Hefen, deren Zellen abgetötet und getrocknet wurden

Fisch und Fischnebenerzeugnisse

Fische oder Fischteile sowie deren Nebenprodukte aus Verarbeitung

Getreide

Jegliches Getreide in jeder Aufmachung sowie die Ergebnisse aus der Verarbeitung des Mehlkörpers

Gemüse                                        

Alle Arten von Gemüse und Hülsenfrüchten

Pflanzliche Nebenerzeugnisse

Nebenerzeugnisse aus der Aufbereitung von pflanzlichen Erzeugnissen: Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte, Ölfrüchte

Pflanzliche Eiweiß Extrakte

Alle pflanzlichen Erzeugnisse, deren Proteine auf min. 50% Rohprotein (bezogen auf Trockenmasse) durch ein geeignetes Verfahren angereichert und umstrukturiert sein können

Mineralstoffe

Alle anorganischen Stoffe, die für die Tierernährung geeignet sind

Zucker

Alle Zuckerarten

Früchte

Alle Arten von Früchten

Nüsse

Alle Kerne von Schalenfrüchten

Algen

Alle Arten von Algen

Weich- und Krebstiere

Alle Arten von Weich- und Krebstieren, Muscheln und deren Nebenerzeugnisse durch Verarbeitung

Insekten

Alle Arten von Insekten in allen Entwicklungsstadien
Verwendete Insekten im Hundefutter: Mehlwürmer und schwarze Soldatenfliegenlarve.

Bäckereierzeugnisse

Alle Erzeugnisse aus der Backwarenherstellung: Brot, Kuchen, Kekse sowie Teigwaren

Quelle: Jürgen Zentek

„Tierische Nebenerzeugnisse“ muss aber nicht zwangsläufig heißen, dass das Futter minderwertig ist. Es gibt sehr hochwertige Nebenerzeugnisse wie Pansen, Lunge, Strossen, Karkassen, Nieren, Hähnchenmägen, Leber, Schlund und Herz. Um das beurteilen zu können, müssten diese Nebenerzeugnisse aber in einer offenen Deklaration aufgeschlüsselt sein.
Pflanzliche Nebenerzeugnisse können sein:  Kartoffelschalen, Apfelrückstände, Erdnussschalen und Rübenschnitzel. Hier können also auch versteckte Dickmacher drin sein.

Beim Nassfutter ergibt sich noch ein ganz anderes Problem: Die angegebenen Werte werden nicht im Bezug zur Trockensubstanz angegeben. Das bedeutet, dass wenn z.B. Getreide mit 90% Trockensubstanz enthalten ist und Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse nur 20% Trockensubstanz, dann wird trotzdem in der Auflistung letztes vorne stehen, da es mehr Feuchtigkeit enthält und in Relation zur Gesamtmasse am meisten vorhanden ist.

Wichtig: Aufgrund der gesetzlichen Grundlage der Europäischen Union dürfen prinzipiell nur noch Komponenten verwendet werden, die auch für die Herstellung von Lebensmitteln geeignet wären!

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Good to know:

Wenn auf der Verpackung mit zum Beispiel Hirschfleisch geworben wird, dann reicht es aus, dass nur 4% Hirschfleisch enthalten ist, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden! Der Rest des Fleischanteils darf mit zum Beispiel Rindfleisch aufgefüllt werden.

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Mögliche Zusatzstoffe

„Zusatzstoffe“ klingt erstmal nicht so gesund und eher nach unnötigem Schnickschnack. Dahinter verbergen sich aber meist lebensnotwendige Nährstoffe, die das Futter erst ausgewogen und zum Alleinfutter machen. Einige davon müssen zugesetzt werden, weil Vitamine zum Beispiel im Herstellungsverfahren verloren gegangen sind oder das Futter durch Antioxidantien überhaupt erst haltbar gemacht werden kann. Ein Trockenfutter müsste ansonsten sofort nach der Öffnung auch in den Kühlschrank und das ist ja eben nicht Sinn und Zweck der Futterart.

Mögliche Futterzusatzstoffe können sein:

  • Aminosäuren wie Lysin, Methionin und Threonin
  • Spurenelemente wie z.B. Jod, Kobalt, Kupfer, Mangan etc.
  • Vitamine wie z.B. A, B-Vitamine, Biotin, Folsäure etc. Für Vitamin-D gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Höchstmenge.
  • Antioxidantien wie z.B. Vitamin E und C, BHT (Butylhydroxitoluol), Gallate etc. Sie verhindern eine Reaktion mit Sauerstoff und somit reduzieren sie die Verderblichkeit.
  • Aroma- und appetitanregende Mittel. Diese können natürlichen Ursprungs sein sowie ihnen entsprechenden synthetischen Stoffe. Z.B. Fenchel, Anis, Diese Lösungen werden vor allem bei Trockenfutter auf die Kroketten gesprüht zur besseren Akzeptanz.
  • Mirkoorganismen, d.h. nützliche Bakterien
  • Konservierungsmittel zur längeren Haltbarkeit, wie z.B. diverse organische Stoffe wie Salze etc.
  • Färbende Stoffe, die zur Färbung von Lebensmitteln zugelassen sind.
  • Säureregulatoren, um den PH-Wert des Futters zu beeinflussen und ggf. Harnsteinen vorzubeugen.
  • Emulgatoren, Stabilisatoren, Verdickungs- und Geliermittel, Bindemittel, Fließhilfstoffe, Gerinnungshilfstoffe. Diese dienen vor allem bei Nassfutter für eine ansprechende Konsistenz.

 

Eine aktuelle Liste der zugelassenen Zusatzstoffe findest du unter: www.bvl.bund.de

 

Lasst euch keinen Bären aufbinden

Natürlich wollen die Hersteller in dem wuseligen Futtermarkt ihre Besonderheiten herausheben. Da wird dann auch gerne mal mit Selbstverständlichkeiten geworben (z.B. „in Lebensmittelqualität“… tja, dass sind alle Futtermittel) oder auch lockenden Besonderheiten (z.B. „Bison, für den Wolf im Hund“ ... dabei sind nur 4% Bison enthalten und der Rest ordinäres Rindfleisch ... abgesehen davon, dass sich der Hund ernährungsphysiologisch vom Wolf unterscheidet.). Aber keine Sorge, alles dürfen sie auch nicht behaupten, denn auch dafür gibt es eine Regelung:

So dürfen keine Futtermittel in Umlauf gebracht werden, die eine irreführende Bezeichnung haben oder die Gesundheit von Tieren schädigen. Zudem darf keine Linderung von Krankheiten angepriesen werden (abgesehen medizinisches Diätfuttermittel) sowie besondere Wirkungen versprochen werden, die nicht wissenschaftlich belegt sind.

 

Fazit

Das Lesen der oft sehr klein gedruckten Deklaration kann es also durch aus in sich haben. Auf der einen Seite kann man viel raus lesen, auf der anderen Seite bleibt die Qualität der Rohstoffe weiter ein Geheimnis. Nach welchen Kriterien sollte man nun ein Futter auswählen?

Merke:
Ein passendes Futter ist jenes, welches das Tier langfristig mit Appetit frisst, dabei regelmäßig gut geformten Kot in angemessener Menge absetzt, wenig Gase bildet und neben Energie und Lebensfreude auch zu einer gesunden Haut- und Haarqualität führt. 



Deine Checkliste:

  1. Futtermittel für die Lebensphase, oder besonderen diätetischen Anforderungen meines Tieres geeignet?
  2. Offen oder geschlossen deklariert - gibt es Dinge, die mein Tier nicht verträgt, oder ich aus persönlichen Gründen vermeiden möchte?
  3. Rohfett prüfen > 5%
  4. Rohaschegehalt im Verhältnis zur Trockensubstanz prüfen
  5. Anteil an Kohlenhydraten berechnen
  6. Geschmackstest mit meinem Tier
  7. Regelmäßiger Check (Kotkonsitenz, -Menge und - Häufigkeit, gute Haut, glänzendes Fell, Aktivität)


Wenn ihr noch Fragen habt, dann schaut doch mal in unserem Futterberater vorbei oder macht den Futtertest.

 

 

 

Geschrieben von:
Yve
zoo.de-Expertin


"Vertrauen in das Futter deines Tieres zu haben ist ein wesentlicher Bestandteil in der Haustierhaltung. Um dies gewinnen zu können, reichen nicht nur bunte Werbebotschaften, sondern bedarf es auch harter Fakten. Um diese besser beurteilen zu können, ist es gut, das Kleingedruckte auf den Futter-Etiketten zu verstehen. "

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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